Queerfeminismus

Der Kapitalismus und das Patriarchat stützen sich gegenseitig. Das kapitalistische Wirtschaftssystem ist von starren Geschlechterkategorien abhängig und beruht auf der Ausbeutung von FLINTA-Personen innerhalb der heterosexuellen Kleinfamilie und auf dem Arbeitsmarkt. Cara-Arbeit wie bspw. Kinderbetreuung wird in erster Linie in den Verantwortungsbereich der Kleinfamilie gestellt – in diesem traditionellen Konstrukt ist die Frau dafür verantwortlich. Es wird vermittelt, dass diese Arbeit selbstverständlich ist und so nicht oder nur schlecht bezahlt werden muss. Auf dem Arbeitsmarkt insgesamt hält Lohndiskriminierung im Kapitalismus Abhängigkeiten aufrecht und manifestiert bestehende Rollenbilder. Bestrebungen in Richtung Toleranz und Abbau von Diskriminierung werden von rechts als zu weit gehend dargestellt. Mit Hass und Hetze startet die SVP den Kampf gegen «Woke-Wahnsinn». Ihr Ziel ist dabei klar: Menschen sollen sich nicht frei entfalten und selbstbestimmt leben. Sie sollen nicht selber darüber bestimmen können, wer sie sind, ob sie eine Schwangerschaft fortführen oder abbrechen wollen oder ob und wie sie eine Geschlechtsanpassung vornehmen wollen. Sie sollen sich gefälligst wieder den traditionellen Rollenbilder entsprechend verhalten, hetero Familien gründen, in denen der Mann über die Familie herrscht. Denn die Überwindung traditioneller Geschlechtererwartungen heisst – und zwar für alle Menschen: Freiheit. Um in ferner Zeit einmal dort hinzugelangen, fordere ich:

  • Die Anerkennung nicht-binärer Geschlechter. Kurzfristig durch die Einführung einer dritten Geschlechtseintragungsmöglichkeit. Langfristig durch die Abschaffung des Geschlechts im Zivilstandsregister.
  • Effektive Bekämpfung von queerfeindlicher und sexualisierter Gewalt und Diskriminierung!
  • Wirkungsvolle Massnahmen gegen Lohndiskriminierung
  • Gesellschaftliche Care-Strukturen ausbauen
  • Schweizweite Standards für die Durchführung einer ganzheitlichen Sexualaufklärung
  • Persönliche und körperliche Selbstbestimmung – sei es bei Schwangerschaftsabbrüchen oder aller Arten von geschlechtsangleichenden Massnahmen
SP-Block an der Pride mit Queer Joy, Queer Liberation not assimilation